Auf Grund der Tatsache, dass es immer wieder Kinder gibt, die in der Lage sind, höhere Leistungen zu erbringen, als es anderen Kindern gleichen Alters gelingt, kommt es auch in der Grundschule bereits darauf an, diese Kinder zu erkennen, zu beobachten und zu fördern.
Ziel dieser Maßnahmen muss es sein, Minderleistungen zu vermeiden, Unterforderung auszuschließen und den Spaß an der Schule für diese Kinder zu erhalten. Auch die Frage der Chancengleichheit für begabte Kinder steht hier im Mittelpunkt.
Bei der Beobachtung der Kinder ab der 1. Klasse wird schnell deutlich, welche Kinder gestellte Aufgaben mit Leichtigkeit und ohne Mühen erledigen können. Diese Kinder gilt es weiterhin im Auge zu behalten und zu prüfen, inwieweit dieses Lernverhalten von Dauer ist. Wird bei dem Kind eine klare Unterforderung festgestellt, so gilt es zu handeln. Nur so kann Langeweile im Unterricht, die leicht in Frust und Desinteresse umschlagen kann, rechtzeitig vermieden werden.
In der Förderung begabter Kinder haben sich drei Grundformen herausgebildet. Man unterscheidet zwischen
· Enrichment (Anreicherung)
· Akzeleration (Beschleunigung) und
· Separation (Einzelförderung).
Hier an der Schule kann das folgendes bedeuten:
Anreicherung | Beschleunigung | Separation |
Binnendifferenzierung durch · Aufgaben mit unterschiedlichem Anforderungsniveau · Individualisierende Unterrichtsformen (Wochenpläne, Werk-stätten, Projekte, …) als Ergänzung zum Unterricht im Plenum · Einsatz als Experten/Paten | Schullaufbahnverkürzung durch: - Vorzeitige Einschulung
- Überspringen einer Jahrgangsstufe
- Fachspringen
| Bildung von speziellen Gruppen - Soziales Lernen
- Methodenlernen
- „Pull out“ Stunden am Vormittag in Zusammenarbeit mit Päd. Mitarbeitern und Gymnasiasten des Fritz-Reuter-Gymnasiums Dannenberg
- Spezial-AGs zu Extrathemen (Mathematik, Leseluchse, Knobeleien…)
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Äußere Differenzierung durch: - Teilnahme am Unterricht höherer Klassen
- Teilnahme an AGs der höheren Klasse
- Teilnahme an Förderangeboten der höheren Klasse
| | Angebote der Kinderuni für mehrere Kinder nutzbar machen (anstelle des Regelunterrichtes) |
Angebote wie - Projekttage
- Mini-Projekte mit außerschulischer Unterstützung
- Teilnahme an Wettbewerben (Mathematik, Sprachen, Fairness)
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Diagnostik
Für Kinder mit einer besonders hohen Begabung ist es oft problematisch, dem normalen Unterricht mit der gleichen Aufmerksamkeit zu folgen, wie normal begabten Kindern. Hier ähneln sich die Symptome von Unterforderung und Überforderung sehr. Schnell auftretende Langeweile, ständiges Nachfragen, vermeintliche Unordnung, unsystematisches Arbeiten und noch viele andere Kennzeichen finden sich bei Kindern mit weniger Begabung ebenso, wie bei Kindern mit hoher Begabung. Umso wichtiger ist es, auch hier eine klare Diagnose zu stellen, um den Kindern beim weiteren Lernen helfen zu können. Nach Beobachtung durch die Kolleginnen, Gesprächen mit dem Kind, den Lehrern und den Eltern wird oft schon vieles klarer. Dennoch brauchen wir die Unterstützung der Schulpsychologie. Des Weiteren verweisen wir die Eltern mit ihren Fragestellungen an regionale und überregionale Psychologen.
Kooperation
Um auch Kindern im letzten Grundschuljahr eine gute Differenzierung zu ermöglichen, ist eine Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen in Dannenberg notwendig. Hier sollte die Möglichkeit bestehen, einzelnen Kindern die Chance zu geben, z.B. im Mathematikunterricht der 5. Klasse der weiterführenden Schule teilzunehmen. Dazu sind wir gemeinsam mit dem Fritz-Reuter-Gymnasium Dannenberg und der Grundschule Hitzacker im Kooperationsverbund Begabungsförderung des Landkreises organisiert. Gemeinsame Projekte sind regelmäßig vorgesehen und werden jährlich evaluiert.
Eine weitere Kooperation wird mit der Kinderuni angestrebt. Informationen über Veranstaltungen dort sowie eine flexible Freistellung für den Besuch der Vorlesungen sind angestrebt.
Elternarbeit
Die Eltern sind unsere wichtigsten Ansprechpartner im Rahmen der Förderung und Integration begabter Kinder. Sie kennen ihre Kinder genau und können in Gesprächen viel Aufschluss über Verhaltensweisen und Neigungen außerhalb der Schule geben. In regelmäßigen Gesprächen werden die notwendigen Förderschritte besprochen und die Ergebnisse der Gespräche dokumentiert.